Rege Beteiligung an Einwohnerversammlung in Hedelfingen - Steinenbergschule und Verkehrsthemen im FokusDie Zukunft der Steinenbergschule und die Belastung durch Verkehr und Lärm haben die Besucherinnen und Besucher der Einwohnerversammlung am 24. Juli stark beschäftigt. Weitere Fragen bezogen sich auf den Ausbau des Radnetzes und den Umbau des Hedelfinger Platzes.
"Hedelfingen ist ein sehr lebendiger Stadtbezirk im Grünen mit einer vielfältigen Weinkultur", sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn zur Begrüßung. "Gleichzeitig ist Hedelfingen aber auch ein Ort, der massiv unter dem Autoverkehr leidet."
Zudem sei der Stadtbezirk aber auch sehr gut an den ÖPNV angebunden. Der OB zeigte sich zuversichtlich, dass die Buslinie 65 zum Flughafen verlängert werden könne. "Wir müssen den ÖPNV weiter ausbauen und der Gemeinderat unterstützt dies."
Der OB verwies daneben auf die starken Integrationsleistungen der Hedelfinger Bürgerinnen und Bürger: "Menschen aus 92 Ländern leben hier, es ist ein sehr international geprägter und interkultureller Bezirk." OB Kuhn dankte den ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfern in Hedelfingen für ihr Engagement: "Unsere Stadt hat sehr aktiv Flüchtlinge aufgenommen, und unsere dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen hat sich bewährt. Ohne bürgerschaftliches Engagement hätten wir das nicht geschafft."
Viele Bürgerinnen und Bürger plädierten in der anschließenden Diskussion für den Ausbau der Steinenbergschule zur Gemeinschaftsschule. "Als Schulbürgermeisterin würde ich nichts lieber tun, als Ihnen eine Lösung zu präsentieren", antwortete Bürgermeisterin Isabel Fezer. "Es gibt aber formale Hürden, die ich nicht vom Tisch wischen kann, denn es braucht bestimmte Voraussetzungen, um eine Gemeinschaftsschule zu gründen, die hier nicht zu erfüllen sind."
So seien die Schülerzahlen in Hedelfingen auch für andere weiterführende Schularten zu gering, da das Regierungspräsidium beispielsweise ein lediglich zweizügiges Gymnasium nicht genehmigen wolle. Höhere Schülerzahlen seien aber nicht realistisch, da die Steinenbergschule für Schüler von außerhalb des Stadtbezirks unattraktiv sei, wegen der schwierigen Anfahrt mit dem ÖPNV. "Wir arbeiten aber daran, eine Lösung zu finden", versprach Fezer.
Einige Hedelfinger mahnten eine bessere Radanbindung des Stadtbezirks an. Baubürgermeister Peter Pätzold stimmte ihnen zu: "Es braucht eine Verbesserung der Radwege, beispielsweise in Richtung Untertürkheim. Ziel ist es, sichere und direkte Radwege zu bauen." Es sei deshalb leider nicht zu vermeiden, Radwege parallel zu von Autos befahrenen Straßen zu führen.
Weitere Diskussionsthemen waren die Dach- und Fassadenbegrünung im Hafengebiet und der Umbau des Hedelfinger Platzes. Mehrere Bürger beklagten die vielen Staus und die damit einhergehende Lärmbelästigung im Stadtbezirk.
OB Kuhn will die Möglichkeit einer veränderten Verkehrsführung am Hedelfinger Platz prüfen lassen, appellierte aber gleichzeitig an die Bürger, bei unnötigen Fahrten das eigene Auto stehen zu lassen: "Wir kommen nicht weiter, wenn die Bereitschaft, das eigene Verhalten zu ändern, nicht da ist", so der OB. Daher sei es sehr wichtig, überflüssigen Verkehr zu vermeiden.
Hier können Sie sich das Protokoll zur Einwohnerversammlung anschauen und herunterladen: