Antwort von OB Fritz Kuhn zum Thema Stadtentwicklung

Frage #20, eingereicht von "Borahhannah"

Sehr geehrter OB Fritz Kuhn, im Januar 2014 hat unerwartet die PDI-Gruppe ihr Vorkaufsrecht in Anspruch genommen und die Villa Berg gekauft. Seitdem laufen zwischen der Stadt und PDI die Verhandlungen um das Gebäude, dass die Stadt - laut Grundsatzbeschluss im Sommer 2013 - wieder in ihren Besitz bringen möchte. Dass nichts über die laufenden Verhandlungen nach Außen dringt, ist - v.a. angesichts der nun schon lange anhaltenden Verhandlungsdauer - ermüdend. Die Zeitung schrieb zudem - von Herrn Düsterdick, PDI, bestätigt -, dass zwischen beiden Seiten Funkstille herrsche. Deshalb fragen wir Sie, lieber Herr Kuhn: Wie stehen sie denn nun, die Verhandlungen um die Villa Berg? Bitte schaffen Sie Transparenz zu den Eigentumsverhältnissen, dem Stand der Verhandlungen sowie zu den Rückkaufsangeboten der Stadt.

Antwort von OB Fritz Kuhn

Sehr geehrte "Borahhannah",

vielen Dank für Ihre Frage zur Villa Berg. Park und Villa sind für uns ja ein wichtiges historisches Erbe, und mein Ziel war es von Anfang an, das zu bewahren. Wie Sie sicher schon aus den Medien erfahren haben, hat die Stadt die Villa Berg und die ehemaligen Fernsehstudios von der PDI (Property Development Investors GmbH) erworben. Die Menschen in Stuttgart erhalten also endlich Villa und Park zurück. Jetzt freue ich mich darauf, gemeinsam mit Gemeinderat und Bürgerschaft den Park und Konzepte für die Villa zu entwickeln.

Das Ergebnis der intensiven Verhandlungen ist aus meiner Sicht ein schöner Erfolg: Die Stadt erwirbt die Villa Berg und die dazugehörigen Fernsehstudios mit einer Grundstücksfläche von zusammen 11.230 Quadratmetern für 300.000 Euro. Die Stadt verkauft der PDI den bisherigen Bauhof des Garten-, Friedhof- und Forstamtes in der Sickstraße mit einer Fläche von ca. 3.770 Quadratmeter zum Verkehrswert von 3,2 Mio. Euro. Ein entsprechender Bebauungsplan soll dort den Bau von rund 40 Wohneinheiten ermöglichen. Darüber hinaus wird die Stadt (im Rahmen ihrer Verpflichtung aus dem Erbbaurechtsvertrag) der PDI für das Tiefgaragenbauwerk mit 376 Stellplätzen eine Gebäudewertentschädigung von 1,45 Mio. Euro bezahlen.

Die Stadt hat jetzt die Möglichkeit, die Sanierung der Villa und den Rückbau der Fernsehstudios vom Land bezuschussen zu lassen, weil der Gemeinderat im vorigen Jahr beschlossen hat, das bestehende Sanierungsgebiet Stuttgart 29/Teilgebiet Stöckach um den Park der Villa Berg zu erweitern.

Die Villa Berg ist ein gutes Beispiel, wie wir mit klaren Zielen und durch Beharrlichkeit kulturelle Güter in unserer Stadt erhalten und wiederbeleben können. Ich danke den Bürgerinnen und Bürgern, die uns auf dem Weg unterstützt und auch gefordert haben!

Mit freundlichen Grüßen

Oberbürgermeister Fritz Kuhn