Ein Verkehrsversuch in der Augustenstraße soll zeigen, ob ein Block eingerichtet werden kann. Grafik. Stadt Stuttgart
Stuttgart-West

Superblock Augustenstraße

Verkehrsversuch für einen Superblock

ThemaStadtentwicklung
Zeitraumfür Beteiligung: 19.09.2022 bis 31.12.2022
vsl. Umsetzung: 2024
ZielgruppeEinwohnerinnen und Einwohner aus Stuttgart-West

informelle Beteiligunginformelle Beteiligung
beendet

Rückblick zum ersten Runden Tisch

Fragen, Verbesserungsvorschläge, Austauschbedarf - Organisiert und moderiert vom Büro ISME bietet der Runde Tisch Superblock Augustenstraße Anwohnenden und Gewerbetreibenden vor Ort die Möglichkeit sich über den Verkehrsversuch auszutauschen und gemeinsam Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
 
Der Runde Tisch findet ca. alle vier Monate in verschiedenen Räumlichkeiten rund um den Superblock statt. Wann und wo erfährt man über die Infostelen im Superblock, auf Stuttgart-meine-Stadt oder über den E-Mail Verteiler des Büros ISME, zu dem sich Interessierte anmelden können unter: superblock@i-sme.de


Der erste Runde Tisch fand am 26.07.2024 im Bürgerzentrum West statt.

Im kleinen Kreis wurden die ersten Erfahrungen nach rund drei Monaten Superblock ausgetauscht und gemeinsam Lösungsvorschläge (bspw. Begrünung, Verdrängungsverkehr) für kleinere Verbesserungen erarbeitet, die nun auf Ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Der nächste Runde Tisch wird voraussichtlich im Spätherbst 2024 in einer der Schulen im Superblock stattfinden.

Fragen und Antworten rund um den Superblock

Kann ich mein Ziel innerhalb des Superblocks ungehindert anfahren? Können Einsatzfahrzeuge und Müllabfuhr ungehindert ihre Arbeit während des Verkehrsversuchs im Superblock erledigen? Wie ist sichergestellt, dass ich meine Wohnung während des Verkehrsversuchs mit dem Auto erreichen kann? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in unseren FAQ

So war´s beim Quartiers-Feschtle

Am Freitag, den 19.07.2024 fand von 14 bis 20 Uhr in der Augustenstraße das erste "Superblock-Feschtle" statt. Mitten im Superblock war vor allem für Kinder viel geboten: Die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft brachte mit dem "Mobifant“ verschiedenste Spiel- und Bewegungsangebote mit, die rege genutzt wurden. Bei der Superblock-Rallye des Kinderbüros und des Jugendamtes wurden Kinder zu Detektiven und konnten ihre Ideen für den Superblock einbringen. Abkühlung für große und kleine Gäste brachte der Eiswagen, der vom Bezirksbeirat finanziert, kostenloses Eis verteilte. Die Musiker Yassine + Gerrit, organisiert vom Kulturzentrum Merlin, sorgten mit entspannter Gitarrenmusik für die gute Stimmung. Noch mehr Entspannung gab es bei Iyengar Yoga-West mit kurzen Yogasequenzen zum Mitmachen.
 
 
Straßenfest Superblock mit Kinderbeteiligung
Beim Quartiersfest war vor allem für Kinder was geboten. Mit dem "Mobifant" gab es verschiedenste Spiel - und Bewegungsangebote.
Straßenfest im Superblock mit Besuchern.
Abkühlung für große und kleine Gäste brachte der Eiswagen, der kostenloses Eis verteilte.
Beim Quartiersfest war vor allem für Kinder was geboten. Mit dem "Mobifant" gab es verschiedenste Spiel - und Bewegungsangebote.
Abkühlung für große und kleine Gäste brachte der Eiswagen, der kostenloses Eis verteilte.
 

Trotz der heißen Temperaturen kamen auch die Informationen rund um den Verkehrsversuch Superblock Augustenstraße nicht zu kurz. Das Büro ISME, das mit der Bürgerbeteiligung beauftragt ist, sowie die Bürgerinitiative Quartierswerkstatt Augustenstraße e.V., erreichten viele konstruktive Rückmeldungen. Passend zum Wetter informierte die Universität Stuttgart nicht nur zur Begleitforschung im Projekt URBANOME sondern auch zu Hitzeinseln in der Stadt.

Superblock wird offiziell eröffnet

Am 4. Juni 2024 wird der Verkehrsversuch "Superblock Augustenstraße" offiziell eröffnet. Neben Bezirksvorsteher Bernhard Mellert wird auch Baubürgermeister Peter Pätzold sprechen. > Weiter

Durchfahrtsperren im Superblock in der Augustenstraße werden eingerichtet

Die Einrichtung des Verkehrsversuchs Superblock in der Augustenstraße zwischen der Schwabstraße und der Silberburgstraße schreitet zügig voran. Die Einrichtungen und Möblierungen im Straßenraum wurden mittlerweile größtenteils aufgestellt und die farbigen Markierungen aufgebracht. In der Reinsburgstraße wurden einige Ersatzparkplätze markiert.

Ab Montag, 29. April 2024, werden die Diagonalsperren in den Kreuzungsbereichen eingerichtet.
Ab diesem Zeitpunkt ist für die Dauer das Verkehrsversuchs ein durchgängiges Befahren der Augustenstraße nicht mehr möglich.

Anfang Juni sind alle Arbeiten abgeschlossen und der Verkehrsversuch kann offiziell gestartet werden.
Die Stadtverwaltung bittet alle betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sowie Verkehrsteilnehmende um Verständnis und um Unterstützung für das gute Gelingen des Projekts.

Arbeiten zur Einrichtung des Superblocks in der Augustenstraße beginnen

Am Montag, 22. Januar 2024, haben im Auftrag des Tiefbauamtes die Vorarbeiten zur Einrichtung des geplanten Superblocks im Bereich der Augustenstraße begonnen. Das Gebiet des Superblocks schließt insgesamt zehn Baublöcke ein. Die Baublöcke werden im Norden und Süden durch die Rotebühlstraße und Reinsburgstraße sowie im Osten und Westen durch die Silberburgstraße und Schwabstraße begrenzt. Die Augustenstraße durchläuft in zentraler Längsausrichtung den zusammengefassten Block. Innerhalb des Superblocks befinden sich auch die vier Querstraßen Hermannstraße, Senefelderstraße, Hasenbergstraße und Reuchlinstraße.
 
Nach Abschluss der Vorarbeiten zur Einrichtung im April 2024 soll für 18 Monate der Superblock zunächst als Verkehrsversuch laufen. Der Verkehrsversuch wird gutachterlich und wissenschaftlich begleitet und evaluiert (siehe unten). 
 
Mit dem Beschluss zur Einrichtung des Superblocks als Verkehrsversuch entsprach der Gemeinderat im Jahr 2023 auch den im Rahmen von Bürgerbeteiligungen durch die Anwohnerschaft geäußerten Wunsch, das Wohnumfeld im Bereich der Augustenstraße zu verbessern und den Durchgangsverkehr zu reduzieren. 
 
Die Stadtverwaltung bittet alle betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis und um Unterstützung für das gute Gelingen des Projekts.

Der erste Superblock Stuttgart wird wissenschaftlich unter die Lupe genommen

Visualisierung des zukünftigen Superblocks Augustenstraße
Visualisierung des zukünftigen Superblocks Augustenstraße. Foto: City Decks Livable Cities GmbH
Die Universität Stuttgart, vertreten durch das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) und das Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) begleitet den Verkehrsversuch mit einer Studie und nimmt den Superblock genau unter die Lupe. Mit der Forschung soll Wissen über die Auswirkungen des Superblocks auf Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität der Anwohnenden gesammelt werden. Die Studie der Universität Stuttgart ist dabei Teil eines vierjährigen EU-Projekts namens URBANOME (www.urbanome.eu) (Projektname: Urban Observatory for Multi-participatory Enhancement of Health and Wellbeing).
 
Durchgeführt wird die Studie in zwei Forschungsphasen. Die erste Phase beginnt im Herbst 2023 bevor der Verkehrsversuch offiziell startet. Die zweite Phase wird im Sommer 2024 während dem Superblock durchgeführt. Während den Forschungsphasen sammeln Anwohnerinnen und Anwohner mittels Sensoren, Apps und Tagebüchern Informationen über die Auswirkungen des Superblocks. Dabei wird beispielsweise erfasst, wie sich die veränderte Verkehrsführung auf den Lärm in den Straßen auswirkt oder wie diese den Schlaf beeinflusst. Der Einzelhandel wird ebenfalls aktiv eingebunden, indem Kundinnen und Kunden von Geschäften im Superblocks befragt werden und die Besitzerinnen und Besitzer in Interviews zu Wort kommen können.
 
Wie Sie sich einbringen können, erfahren Sie unter dem Reiter "Teilnehmen".
 
Auf einem Stadtplan ist die neue Verkehrsführung markiert.
Neue Verkehrsführung im Superblock Augustenstraße.

Superblocks - Eine Idee aus Barcelona als Vorbild für Stuttgart

Blick in die Augustenstraße in Stuttgart-West. Vor den Häusern parken viele Autos. Bild: Stadt Stuttgart
In der Augustenstraße soll ein Verkehrsversuch gestartet werden. Bild: Stadt Stuttgart
Das Konzept "Superblocks" wurde in Barcelona als neues Instrument der Stadtgestaltung entwickelt. Dabei werden mehrere Häuserblöcke zu einem sogenannten Superblock (span.: Superilla) zusammengefasst. Der erste Superblock entstand 2017 im Stadtviertel Poplenou, anfangs noch gegen Widerstände von Geschäftsleuten und Autofahrenden, doch mit großem Zuspruch der Anwohner.
 
Der Kfz-Verkehr wurde neu organisiert. Heute dürfen nur noch Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Lieferverkehr in die Superblocks hineinfahren. Die Straßen wurden zu einspurigen Einbahnstraßen und der freiwerdende Raum unter anderem mit Bäumen Bänken und Sportmöglichkeiten fuß- und radfreundlich umgestaltet.
 
Dies sorgte für eine entspanntere Atmosphäre für Anwohnerninnen und Anwohner. Und die Befürchtungen der Gewerbetreibenden sind ausgeblieben. Im Gegenteil: die Anzahl der lokalen Läden stieg sogar um 30 Prozent.
 

Ein Superblock für Stuttgart – Pilotprojekt und Verkehrsversuch

Der Stadtbezirk Stuttgart-West ist durch seine dichte Bebauung und das rasterförmige Straßennetz  geprägt und ähnelt so Poplenou und anderen Stadtvierteln Barcelonas. Neben einem beliebten Wohnort ist der Westen zudem Standort vieler Unternehmen sowie zahlreicher sozialer und Freizeiteinrichtungen, die den Stadtteil bereichern. Aus dieser Kombination ergibt sich ein abwechslungsreicher, bunter Stadtteil, allerdings auch ein reger Lieferverkehr sowie unterschiedliche Bedürfnisse an den öffentlichen Raum.

Von Seiten der Anwohnerinnen und Anwohner kam der Wunsch nach einem eigenen "Superblock" auf. Eine Quartiersinitiative initiierte zur Mobilitätswoche 2021 den "Pop-up Superblock". Mehr über die Geschichte der Initiative zum Superblock können Sie hier nachlesen: www.superblock-west.de.

Jetzt soll 2024 ein etwa 1,5-jähriger Verkehrsversuch stattfinden, den die Landeshauptstadt durchführt. Der Versuch lehnt sich an die Verkehrsführung der Superblocks in Barcelona an.

Das Pilotprojekt "Superblock Augustenstraße" umfasst die Augustenstraße zwischen der Schwab- und der Silberburgstraße sowie alle dazwischenliegenden Querstraßen. Innerhalb dieses Projektgebiets wird der Durchfahrtsverkehr auf die umliegenden Hauptverkehrsachsen gelenkt, sodass innerhalb des Blocks Freiflächen entstehen, die durch Begrünung, Außengastronomie und Sitzgelegenheiten umgenutzt werden können.

Im Rahmen der Mobilitätswoche 2022 wurden Ideen und Vorschläge rund um das Thema gesammelt. Über eine sogenannte Grundlagenuntersuchung vor und während des Verkehrsversuches sollen dann später Erkenntnisse über die Veränderungen gesammelt werden.

Diskutieren Sie mit!

Gemeinsam mit Bewohnern, Eigentümern, Arbeitnehmern, Gewerbetreibenden und allen anderen Interessierten möchte die Stadt Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Institut Stadt | Mobilität | Energie (ISME) diskutieren, wie die der Superblock im Projektgebiet ausgestaltet werden soll.

Als erste Beteiligungsmöglichkeit konnten Interessierte an der Auftaktveranstaltung am 18. September 2022 im Kulturzentrum Merlin teilnehmen.

Ebenfalls im Kulturzentrum Merlin in der Augustenstraße 72 konnten Sie vom 16. bis 22. September 2022 die Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten unseres Info-Cafés nutzen, um Ihre Wünsche und Ideen zum Verkehrsversuch der Stadt mitzuteilen. Geöffnet war das Info-Cafe immer von 17 bis 22 Uhr.
 
Vertreterinnen und Vertreter der Beteiligung, der Stadt oder des Verkehrsversuches waren im Café vom 18. bis 22. September 2022 jeweils zwischen 17 und 19 Uhr ansprechbar und standen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
 
Darüber hinaus konnten Sie vom 19. September bis 31. Dezember 2022 Ihre Vorschläge zum Superblock und dem angedachten Möblierungskonzept in einer interaktiven Karte markieren und kommentieren. Eine weitere Beteiligung zur Vorbereitung des Verkehrsversuchs soll im 2023 starten.
 
In der Folge fanden im Frühjahr 2023 mehrere Gremiensitzungen zum Superblock Augustenstraße statt, die in den Beschluss einer Gemeinderatsdrucksache zum Projekt mündeten.

Unter dem Reiter "Teilnehmen" finden Sie weitere Informationen darüber, wie Sie sich in die Umsetzung des Verkehrsversuchs einbringen können. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!

Mehr Informationen zum Thema Superblocks und zum Projekt in der Augustenstraße finden Sie auch unter dem Reiter "Links&Downloads".

Phase 10

Runder Tisch

laufend

Fragen, Verbesserungsvorschläge, Austauschbedarf: Organisiert und moderiert vom Büro ISME bietet der Runde Tisch Superblock Augustenstraße Anwohnenden und Gewerbetreibenden vor Ort die Möglichkeit, sich über den Verkehrsversuch auszutauschen und gemeinsam Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
 

offen

Termine

Der Runde Tisch findet etwa alle vier Monate in verschiedenen Räumlichkeiten rund um den Superblock statt. Wann und wo erfährt man über die Infostelen im Superblock, hier auf dem Beteiligungsportal oder über den E-Mail Verteiler des Büros ISME, zu dem sich Interessierte anmelden können unter superblock@i-sme.de.
 

Nächster Termin:

Der nächste Runde Tisch findet Mitte November 2024 statt. Das genaue Datum und der Ort werden hier noch bekannt gegeben.
 

Vergangene Termine:

26. Juli 2024, Bürgerzentrum West: Im kleinen Kreis wurden die ersten Erfahrungen nach rund drei Monaten Superblock ausgetauscht und gemeinsam Lösungsvorschläge (bspw. Begrünung, Verdrängungsverkehr) für kleinere Verbesserungen erarbeitet, die nun auf Ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.

Der Superblock Augustenstraße ist offiziell eröffnet

Ein Fahradfahrer fährt durch den Superblock.
Auf die geänderte Verkehrsführung machen auch die türkisfarbenen Fahrbahnmarkierungen aufmerksam. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Der Superblock Augustenstraße ist gestartet. Am 4. Juni 2024 haben Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, sowie Bernhard Mellert, Bezirksvorsteher für Stuttgart West, das offizielle Startsignal für den Verkehrsversuch gegeben. Sie enthüllten eines der Banner in der Augustenstraße im Stuttgarter Westen, die an den Rändern des Versuchsgebietes stehen und auf das Projekt hinweisen. 
 
Der Superblock Augustenstraße hat zum Ziel, das Quartier lebenswerter und attraktiver zu gestalten. Dazu soll eine neue Verkehrsführung beitragen. Für die kommenden eineinhalb Jahre soll der Verkehr über ein Einbahnstraßensystem aus dem Quartier umgeleitet und so der Durchgangsverkehr reduziert werden. Dafür wurden an den Kreuzungen sogenannte Diagonalsperren errichtet, die mit Pollern eine Durchfahrt für den Kfz-Verkehr verhindern. Fahr- und Lastenräder können weiterhin geradeaus durch die Augustenstraße fahren. Mit speziellen Schlüsseln können auch Rettungsdienste und die Feuerwehr die Sperren im Notfall öffnen.
 

Freiräume mit Möblierungselementen und mehr Grün

Die durch die neue Verkehrsführung entstehenden Freiräume bieten mit Möblierungselementen und mehr Grün neue Möglichkeiten und bessere Aufenthaltsqualität für Anwohnende, Handel und Gewerbe. Auf ehemaligen Parkplätzen sind dazu Bereiche für Außengastronomie, Sitzgelegenheiten, Abstellanlagen und Carsharing-Stellplätze entstanden. Begrünte Sitzbänke und rund 25 Baumkübel sollen das Mikroklima verbessern und den Aufenthalt angenehmer machen. Die Bewässerung der Pflanzkübel wird größtenteils von der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) geleistet, aber auch von Anwohnenden übernommen.
 
Bei der Eröffnung unterstrich Bürgermeister Peter Pätzold die Grundidee: „Der Superblock Augustenstraße ist ein spannendes Projekt, das schon im Vorfeld für viel Aufmerksamkeit und Diskussion gesorgt hat.
Wie in Barcelona, wo dieses Verkehrs- und Stadtentwicklungskonzept entstanden ist, geht es darum, den öffentlichen Raum für die Menschen vor Ort attraktiver und angenehmer zu machen. Es gibt in Deutschland eine Reihe ähnlicher Ansätze - aber keiner davon wird für eineinhalb Jahre als Verkehrsversuch durchgeführt.“
 
Vorbild für den Superblock Augustenstraße waren die sogenannten Superilles in Barcelona, die 2017 viel positive Resonanz und großes Interesse bei Stadtplanerinnen und Stadtplanern aus aller Welt hervorgerufen hat. Dahinter steckt die Idee der menschengerechten Stadt, eine bessere Luft- und Aufenthaltsqualität sowie die Notwendigkeit der Klimaanpassung. 
 
Bezirksvorsteher Bernhard Mellert ergänzte: „Die Initiative für einen Superblock kam aus dem Quartier selbst, einen ersten Testlauf gab es in der Mobilitätswoche 2021. Wir haben im Bezirksbeirat und bei den Informationsveranstaltungen viele Diskussionen geführt, aber auch viel Engagement und den respektvollen Umgang untereinander gesehen - egal, ob das Projekt kritisiert oder befürwortet wurde. Dafür möchte ich allen Beteiligten herzlich danken. Wir wollen auch weiterhin mit allen Bürgerinnen und Bürgern im Dialog bleiben, mit ihren Fragen, Sorgen oder Ideen.“
 

Bürgerinnen und Bürger werden in die Evaluierung einbezogen

 
Der Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ist Teil der Evaluierung des Verkehrsversuchs. Mit sogenannten runden Tischen, Stadtteilspaziergängen oder über die Infostelen im Quartier, die vom Institut Stadt Mobilität Energie (ISME) betreut werden, möchte die Stadt einen Eindruck vermitteln, was sich verändert und wie sich das Projekt auf die Menschen direkt auswirkt. Verkehrsuntersuchungen durch ein Sachgutachter vor und während des Projekts sowie die Begleitforschung der Universität Stuttgart mit dem Projekt URBANOME sind weitere Bausteine der Evaluierung. Sie dienen als Grundlage für die abschließende Bewertung und Empfehlung der Verwaltung über den Fortgang des Projekts.
 
Susanne Scherz, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, betonte: „Die Stadt Stuttgart ermöglicht schon lange Reallabore und Verkehrsversuche, um mit Interaktionen Neues im öffentlichen Raum zu erproben. Parklets oder temporäre Spielstraßen fördern zum Beispiel das Miteinander im Quartier für Jung und Alt. Der Superblock räumt nun mehr Raum und Zeit ein, um Veränderungen in einem ganzen Quartier zuzulassen und erlebbar zu machen. Wir beobachten dabei die Entwicklung im Quartier und wie die Angebote und Regelungen funktionieren. Alle Maßnahmen müssen daher für eineinhalb Jahre halten, aber auch veränderbar oder wieder rückbaubar sein.“
 

Türkisfarbene Fahrbahnmarkierungen als besonderes Merkmal

Um alle Kriterien zu erfüllen ist beim Amt für Stadtplanung und Wohnen viel Zeit und Energie in die Gestaltung des Straßenraumes geflossen, bei dem auch Akteure wie Polizei, SSB und andere Fachämter beteiligt waren. So ist auch eines der besonderen Merkmale des Superblocks entstanden: Türkisfarbigen Flächen an den Kreuzungen und bei den Möblierungselementen. Sie dienen unter anderem zur Verdeutlichung der neuen Verkehrsführung. Die daraus entstandenen Maßnahmen sind inzwischen durch das Tiefbauamt abgeschlossen. 
 
Der Leiter des städtischen Tiefbauamts, Jürgen Mutz, ergänzte: „Mit einem flächig betrachtet so großen Verkehrsversuch, inklusive temporären Sitzelementen und umfangreicher Veränderung der Verkehrsführung, betritt das Tiefbauamt Neuland. Der Verkehrsversuch muss einerseits optisch und materiell hochwertig sein und sich von einer Baustelleneinrichtung abheben, andererseits aber temporär ausgeführt werden, was eine große Herausforderung war. Zudem müssen Umleitungs- und Rettungsverkehre weiterhin möglich sein.“
 
Der Verkehrsversuch Superblock läuft bis Herbst 2025. Es werden wissenschaftliche Daten und das Stimmungsbild der Bewohnerinnen und Bewohner erhoben. Daraus wird ein Vorschlag erarbeitet. Im Anschluss wird dies im Bezirksbeirat West und den Gremien der Landeshauptstadt besprochen. Ob der Superblock letztlich verstetigt wird, darüber entscheidet die Mehrheit in diesen Gremien.
 
Zwei Männer stehen im Superblock auf der Straße.
Bürgermeister Peter Pätzold (rechts) und Bezirksvorsteher Bernhard Mellert (links) bei der Eröffnungsansprache. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Eine Gruppe von Menschen steht auf der Straße im Superblock.
Gruppenbild mit Gästen unter dem zur Eröffnung enthüllten Transparent. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Bürgermeister Peter Pätzold (rechts) und Bezirksvorsteher Bernhard Mellert (links) bei der Eröffnungsansprache. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Gruppenbild mit Gästen unter dem zur Eröffnung enthüllten Transparent. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
 

Superblock Augustenstraße – Anwohner konnten sich bei Info-Spaziergang informieren

 

Anwohner informieren sich über den Verkehrsversuch
Anwohner informieren sich über den Verkehrsversuch. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Am Montag, 18. März 2024, konnten sich die Anwohnerinnen und Anwohner des Quartiers bei einem Info-Spaziergang über den Stand der Bauarbeiten zum Superblock Augustenstraße informieren. Die rund 100 Teilnehmenden hatten viele Fragen. Antworten lieferten die Experten vor Ort. Die Universität Stuttgart berichtete über den Stand der begleitenden Forschung zum Superblock. Das Amt für Stadtplanung und Wohnen sowie das Tiefbauamt informierten über den Zeitplan und die Abfolge der Baumaßnahmen.
 
Die Markierungen in den Kreuzungsbereichen sind abgeschlossen und auch die Möblierungselemente haben inzwischen ihren Platz gefunden. Mit der Anbringung von Geländern an den neuen Außenterrassen werden auch Mülleimer an verschiedenen Standorten angebracht. Eine Frage, die mehrfach auf dem Spaziergang aufkam. Auch die Baum- und Pflanzkübel werden nach und nach für die nächsten anderthalb Jahre bepflanzt und an die richtige Stelle gebracht. Die Betonfundamente für die großen Banner an den beiden Enden der Augustenstraße, die auf den Verkehrsversuch hinweisen sollen sind ebenfalls bereits angefertigt. Die Poller für das Durchfahrtsverbot an den Kreuzungsbereichen und die Verkehrsschilder kommen zum Schluss, wenn die neue Verkehrsregelung in Kraft tritt. Bis dahin ist auch ein Großteil der Baustellen verschwunden. 
 
Neu hinzugekommen sind auch drei Infostelen, an denen Informationen rund um den Verkehrsversuch zu finden sind und Anregungen, Lob oder Kritik abgegeben werden kann. Das für die Bürgerinformation beauftragte Büro ISME ist aber auch per E-Mail zu erreichen: superblock@i-sme.de. Weitere Infoveranstaltungen, wie ein sog. Runder Tisch oder weitere Infospaziergänge sind nach Beginn des Superblocks in Planung und werden an den Infostelen ausgehängt. Der offizielle Start des Verkehrsversuch Superblock ist nach den Pfingstferien Anfang Juni.
 
Blick auf ein Möblierungselement
Die Möblierungselemente sind bereits aufgestellt. Foto: Stadt Stuttgart

Die Bürgerbeteiligung als Entscheidungsgrundlage

Gemeinsam mit Bewohnern, Eigentümern, Arbeitnehmern, Gewerbetreibenden und weiteren Interessierten hat die Stadt Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Institut Stadt | Mobilität | Energie (ISME) diskutiert, wie die der Superblock im Projektgebiet ausgestaltet werden könnte. Durch den Verkehrsversuch "Superblock in der Augustenstraße" soll eine veränderte Gestaltung des Straßenraums im Projektgebiet erprobt werden. Im Fokus stehen dabei vor allem eine Erhöhung der Sicherheit in den Kreuzungsbereichen durch Unterbindung des Kfz-Durchgangsverkehrs und die Attraktivierung des öffentlich nutzbaren Raums.
 

Rege Diskussion bei der Auftaktveranstaltung

Zur Auftaktveranstaltung des Superblocks Augustenstraße im Rahmen der Mobilitätswoche 2022 fanden sich am 18. September 2022 am Vormittag etwa 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Kulturzentrum Merlin ein. In entspannter Atmosphäre begrüßte der ehrenamtliche Bezirksvorsteher Bernhard Mellert die Anwesenden und ordnete das aktuelle Vorhaben in die politische und gesellschaftliche Entstehung des Superblocks der Augustenstraße ein.
 
Nach einem inhaltlichen Vortrag durch das Büro ISME entwickelte sich eine über zweistündige rege Diskussion, die viele Themenbereiche streifte. Einige grundsätzliche Fragestellungen zum Zweck und Ziel des Verkehrsversuches - die Reduzierung des Durchgangsverkehrs im Quartier bei gleichzeitiger Erhöhung der Aufenthaltsqualität - sowie der Führung des Rad- und Lieferverkehrs während des Verkehrsversuchs wurden diskutiert. Besonders intensiv wurde allerdings die Gestaltung des temporären Grüns im Rahmen des Verkehrsversuches erörtert. Ebenso wurden die Wünsche der Anwesenden für die Ausgestaltung der Parklets über die gesamten Wetterperioden eines Jahres aufgenommen. Abgerundet wurde der Themenmittag zu der Verortung von zusätzlichen Anwohnerstellplätzen während des Verkehrsversuchs sowie dem Wunsch nach weiteren Beteiligungsveranstaltungen – gerne wieder mit ausreichend zeitlichem Vorlauf.
 

Info-Café vor Ort

Neben der Auftaktveranstaltung fand im Kulturzentrum Merlin während der Europäischen Mobilitätswoche 2022 ein Info-Café statt, welches von 17:00 bis 19:00 Uhr geöffnet war. Vor Ort wurde mit Plakaten über das Projekt informiert und es bestand die Möglichkeit, über verschiedene Formate (z.B. Plan zum Einzeichnen von Ideen, Box der Ideen) Rückmeldungen zum Planungsstand zu geben. Zusätzlich waren von Sonntag bis Donnerstag jeden Abend zuständige Ansprechpartnerinnen und -partner der Stadt sowie der beiden Planungsbüros für einen persönlichen Austausch anwesend, um aufkommende Fragen der Bürger zu beantworten.
 

Treffen mit den Gewerbetreibenden

Die Gewerbetreibenden im Projektgebiet wurden als wichtige Multiplikatoren identifiziert und für den 15. November 2022 im Rahmen des Ausschusses "Zukunft der Mobilität in Stuttgart-West" zu einem offenen Austausch eingeladen. Neben einigen Gewerbetreibenden, waren Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräte des Stadtbezirks West, einzelne Anwohnende des Projektgebiets sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und des Büros ISME GmbH vor Ort. Zunächst wurden die aktuellen Planungen vorgestellt und anschließend über aufkommende Fragen diskutiert. Das Hauptaugenmerk der Diskussion lag auf dem Wegfall der Parkplätze und der Sorge der Gewerbetreibenden darüber.
 
Hier können Sie sich das Protokoll des Treffens anschauen oder herunterladen:
 

Online-Beteiligung

Für Interessierte bestand außerdem die Möglichkeit, sich online über das Projekt, dessen aktuellen Planungsstand und die Beteiligungsformate zu informieren. Außerdem konnten Interessierte vom 19. September bis einschließlich 31. Dezember 2022 auf einer Interaktiven Karte verortet werden. Zusätzlich wurde durch das Büro ISME GmbH eine eigene Projekt-E-Mail-Adresse eingerichtet, an die jederzeit Fragen, Anregungen und Kritik gerichetet werden konnte.
 

Was passiert mit den Anmerkungen und Ideen?

Alle eingegangenen Anmerkungen und Ideen werden nun vom beauftragten Büro ISME GmbH gesammelt, geordnet und aufbereitet. Anschließend werden diese gemeinsam mit den Rückmeldungen, welche nach der Mobilitätswoche 2021 eingegangen sind, zusammengeführt und dem Bezirksbeirat West sowie dem Gemeinderat präsentiert. Die Stellungnahmen der Bürgerinnen und Bürger, die während des Prozesses eingegangen sind, wurden geprüft und, wenn es möglich war, in der Planung berücksichtigt.
 
Sowohl der Bezirksbeirat West als auch der Gemeinderat stimmen dann über die Durchführung des Verkehrsversuchs ab. Sollten beide politische Gremien die Projektdurchführung beschließen, startet der Verkehrsversuch voraussichtlich im Frühsommer 2023 und läuft für 1,5 Jahre. Während der Laufzeit des Verkehrsversuchs werden weitere Beteiligungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
 
Hier können Sie sich die im Bezirksbeirat West gezeigte Präsentation anschauen:
Sollten Sie über weitere Möglichkeiten zur Beteiligung informiert werden wollen, können Sie gerne eine E-Mail an superblock@i-sme.de schreiben.

Ihr städtischer Kontakt zum Vorhaben

Amt für Stadtplanung und Wohnen
Abteilung Verkehrsplanung, Stadtgestaltung
Telefon: (0711) 216-20081
 
Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Stadtplanung und Wohnen
Eberhardstraße 10
70173 Stuttgart

Ihr Kontakt für die Durchführung der Bürgerbeteiligung

Marie-Luise Schönherr
Institut Stadt|Mobilität|Energie (ISME) GmbH
Mail: superblock@i-sme.de

Anschrift:
Institut Stadt|Mobilität|Energie GmbH
Rotenwaldstraße 18
70197 Stuttgart

Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Portal

Oliver Seibold
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91780
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de
 
Simone Sommer
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91813
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de

Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Kommunikation
Rathauspassage 2
70173 Stuttgart​