Villa Berg: Gemeinderat billigt Einigung zwischen Stadt und Investor
Gleichzeitig verkauft die Stadt der PDI den bisherigen Bauhof des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes in der Sickstraße mit einer Fläche von ca. 3.770 Quadratmetern zum Verkehrswert von 3,2 Millionen Euro. Ein entsprechender Bebauungsplan soll den Bau von circa 40 Wohneinheiten ermöglichen. Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell findet dabei keine Anwendung. Darüber hinaus wird die Stadt im Rahmen ihrer Verpflichtung aus dem Erbbaurechtsvertrag der PDI für das Tiefgaragenbauwerk eine Gebäudewertentschädigung von 1,45 Millionen Euro bezahlen.
Bürgerbeteiligung geplant
Die konkrete Nutzung für die Villa Berg und die zukünftige Gestaltung des Parks sollen in einer offenen Diskussion unter Einbindung und Beteiligung der Bürger erarbeitet werden. Ziel ist es, die Villa Berg zu sanieren und öffentlich nutzbar zu machen. Gleichzeitig sollen in den kommenden fünf Jahren die Fernsehstudios zurückgebaut und die Parkanlage in Anlehnung an die historische Wege- und Achsenkonzeption wiederhergestellt werden. Dafür muss das Bauplanungsrecht geändert werden. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats hat deshalb am Dienstg, 28, Juli, den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan für den Park der Villa Berg gefasst. Der künftige Geltungsbereich umfasst den gesamten Park einschließlich der Villa Berg, die Tiefgarage, das Gelände der ehemaligen Fernsehstudios, das Funkstudio, sowie den Betriebshof des Garten-, Friedhof- und Forstamts.
Gemeinderatsdrucksache - Villa Berg: Einigung mit dem derzeitigen Eigentümer (PDF)
Italienischer Landhausstil
Die historische Villa Berg wurde zwischen 1846 und 1853 von dem Baumeister Christian Friedrich von Leins als Landhausvilla im Stil der italienischen Hochrenaissance erbaut und von dem damaligen württembergischen Kronprinzen- und späterem Königspaar Karl und Olga als Sommerresidenz genutzt.
Im zweiten Weltkrieg wurde das 1913 von der Stadt gekaufte Gebäude schwer beschädigt und 1949 vereinfacht wieder aufgebaut. 1950 ging es mit Teilen des Parks an den damaligen Süddeutschen Rundfunk über, der in das Gebäude selbst einen Sendesaal einbaute und später zwei eigene Fernsehstudios im Park errichtete.
Der inzwischen zum Südwestrundfunk fusionierte Sender verkaufte das Ensemble 2007 an die Häussler-Gruppe aus Stuttgart. Nach deren Insolvenz 2010 wollte die Düsseldorfer Immobiliengruppe PDI Wohnungen im Park errichten.