Siegerentwurf für den Neubau des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums von Hausmann Architekten. Visualisierung: Rendertaxi
Stuttgart-Bad Cannstatt

Neubau Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium

Erweiterung der Kapazitäten

ThemaBildung
ZeitraumUmsetzung: 2019 bis 2025
ZielgruppeEinwohnerinnen und Einwohner von Bad Cannstatt

ohne Beteiligungohne Beteiligung
beendet

Erweiterung des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums

Durch verschiedene Aufsiedlungen im Stadtbezirk Bad Cannstatt, der gestiegenen Übertrittsquote an Gymnasien und der im Rahmen der Qualitätsoffensive des Landes erfolgten stufenweise Herabsetzung des Klassenteilers an Gymnasien war das Gymnasialaufkommen in Bad Cannstatt und Oberer Neckar insgesamt in den letzten Schuljahren sehr hoch und es mussten in Bad Cannstatt in den letzten Jahren mindestens 9 Eingangsklassen gebildet werden. Mittel- bis langfristig können mit dem vorhandenen Schulraumbestand der Cannstatter Gymnasien aber nur 8 Züge abgedeckt werden. Im Rahmen des Schulentwicklungsplans 2009-2020 wurde angesichts des weiter ansteigenden Anteils an Gymnasialschülern zudem ein zusätzlicher Gymnasialbedarf für Bad Cannstatt mit insgesamt bis zu 10 Zügen prognostiziert.

Die derzeit noch zwei- bis dreizügige Schule wird zukünftig auf vier Züge ausgebaut. Diese Erweiterung ist ein wichtiger Baustein in der Bedarfsplanung für den künftigen Wohnbereich Neckarpark. Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts, der für das zweite Quartal 2021 geplant ist, erfolgt der Umzug der kompletten Schule – teilweise als Interimslösung – in den Neubau. Erst nach Erstellung des zweiten Bauabschnitts im dritten Quartal 2023 können alle Schulbereiche ihr endgültiges Quartier beziehen. Die Bauarbeiten beginnen im März 2019. Die Schaffung von Barrierefreiheit, die Realisierung eines Ganztagesbetriebes in offener Angebotsform und die Modernisierung der veralteten Fachräume sind dabei zu berücksichtigen.
 

Entwurfskonzept

Mit dem Neubau des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums wird - in Zusammenhang mit dem Neubau und der Sanierung der Eichendorffschule - der erste Modellstandort für inklusive Beschulung an einem Stuttgarter Schulcampus entstehen. Im Rahmen der Baumaßnahme werden die bestehenden Unterrichtsgebäude (Hauptbau und Fachklassentrakt) durch einen Neubau ersetzt, die Außenanlagen werden neu gestaltet. Die im Halleninnenraum bereits sanierte bestehende Dreifeld-Turnhalle bleibt erhalten.
 
Das Entwurfskonzept sieht ein großes zusammenhängendes Erdgeschoß mit zwei sich aus dieser Erdgeschoßzone entwickelnden dreigeschossigen Baukörpern, den sogenannten Lernhäusern, vor. Die Eingangszone wird durch die Gliederung des Baukörpers entlang der Remstalstraße betont und deutlich gemacht. Ein großzügiger Vorplatz dient als Treffpunkt.

Die Dachfläche des Erdgeschosses wird gleichzeitig als Pausenfläche genutzt. Sie wird über den oberen Schulhof im Vorfeld der Turnhalle erschlossen. Vom Erdgeschoss des Neubaus wird die Turnhalle über einen Aufzug barrierefrei angebunden. Ein Foyer ersetzt das heutige Vordach zu den Umkleidezugängen und ermöglicht die im Rahmen der Wettbewerbsüberarbeitung gewünschte trockene fußläufige Anbindung der Turnhalle an den Neubau.

Die Neubaumaßnahme wird in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Vor Beginn der Maßnahme muss der auf dem Grundstück vorhandene öffentliche Abwasserkanal verlegt werden. Im zweiten Bauabschnitt wird das Erdgeschoss vervollständigt und die Außenanlagen fertiggestellt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 7. Februar dem Neubau des Gymnasiums nach den Plänen des Büros Hausmann Architekten aus Aachen und einem Kostenvolumen von ­insgesamt 46,6 Millionen Euro zugestimmt.
 
 

Neubau des Elly‐Heuss‐Knapp‐Gymnasiums feierlich eingeweiht

Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, hat am Mittwoch, 28. Mai 2025, den mehr als 59 Millionen Euro teuren Neubau des Elly‐Heuss‐Knapp‐Gymnasiums in Bad Cannstatt nach rund sechsjähriger Bauphase feierlich eingeweiht. Weitere 3,64 Millionen Euro sind in die Sanierung der Sporthalle geflossen.
 
Blick in den hellen Eingangsbereich des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums mit bunten Bildern an den weißen Wänden./Foto: Julian Rettig/Stadt Stuttgart
Blick in den Eingangsbereich der Schule. Der Neubau wurde in zwei Abschnitten im laufenden Betrieb realisiert.

Das Land Baden‐Württemberg hat Fördermittel von rund 5,91 Millionen Euro bereitgestellt. Realisiert wurde ein Neubau mit einer Programmfläche von mehr als 6.200 Quadratmetern.

Die neuen Räume haben die Schülerinnen und Schüler im April beziehen können. Seither ersetzt der Neubau das Gebäude aus den 1970er‐Jahren, in dem sich neben dem Elly‐Heuss‐Knapp‐Gymnasium auch eine Außenstelle der benachbarten Eichendorffschule befand.

Isabel Fezer, die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung der Landeshauptstadt Stuttgart, steht am Rednerpult./Foto: Julian Rettig/Stadt Stuttgart
Bürgermeisterin Isabel Fezer bei der Feierstunde.

Intensive Beteiligung der Schulgemeinde

Bürgermeisterin Isabel Fezer: „Das neue Gebäude des Elly‐Heuss‐Knapp‐Gymnasiums ist ein außerordentlich schönes und gelungenes sowie innovatives Schulgebäude geworden, auf das die Schulgemeinde sehr stolz sein kann. Sie hat in einem intensiven Beteiligungsprozess über den gesamten Planungszeitraum das Gebäude mitgestaltet und ihre Fachexpertise in die Planung einfließen zu lassen.“ Mit der Feierstunde nahm offiziell ein Prozess sein Ende, der 2011 mit ersten Planungen begann, bevor 2019 die Bauarbeiten starteten.

Der Neubau wurde in zwei Abschnitten im laufenden Betrieb realisiert. Zuerst wurde nördlich und westlich des Bestandsgebäudes der erste Bauabschnitt errichtet. Dorthin konnte das Gymnasium im Februar 2022 umziehen. Großteils parallel dazu wurden Baumaßnahmen an der Eichendorffschule umgesetzt. Deren Außenstelle am Elly‐Heuss‐Knapp‐Gymnasium konnte nach Fertigstellung aufgelöst werden und an den Stammsitz umziehen.

Ein Bereich zwischen den Klassenzimmern mit weißen Tischen und hellgrünen Stühlen mit Plätzen für Gruppen- und Einzelarbeit./Foto: Julian Rettig/Stadt Stuttgart
Den einladenden Bereich zwischen den Klassenräumen können die Schülerinnen und Schüler für Gruppen- und Einzelarbeit nutzen.

Cluster, multifunktionale Mitte und Oberstufenbereich

Danach wurde das Bestandsgebäude abgebrochen und der zweite Abschnitt des Neubaus errichtet. Dieser beinhaltet die multifunktional nutzbare Mensa mit Küche, die Musik‐, Werk‐ und Kunsträume, sowie einen separat zugänglichen Bereich für die Musikschule, der in einer Kooperation zwischen dem Gymnasium und der Stadtteilmusikschule Bad Cannstatt im Raumprogramm definiert wurde.

Der Neubau zeichnet sich von außen durch eine massive Sockelzone aus. In den beiden Obergeschossen dominieren bronzefarbene Fassadenelemente aus Aluminium das Bild des dreigeschossigen Baukörpers. Im Inneren wurden die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses als Grundlage des pädagogischen Konzepts umgesetzt.

Im Neubau sind die Klassenstufen fünf bis zehn in sechs sogenannten Clustern mit je vier Klassen zusammengefasst. Vier Unterrichtsräume, ein Differenzierungsraum sowie ein dezentraler Bereich für Lehrerinnen und Lehrer gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte, die multifunktional genutzt werden kann. Die Jahrgangsstufen elf und zwölf der Oberstufe sind in Kursräumen, einem Oberstufenbereich und einer Lernlandschaft organisiert.

Kooperativer Standort der Helene‐Schoettle‐Schule

Neben den Profilen Musik und Kultur wurde bei der Entwicklung des Raumprogramms ein Schwerpunkt auf den inklusiven Unterricht gelegt. Das Elly‐Heuss‐Knapp‐Gymnasium bildet zusammen mit der Eichendorffschule einen Modellstandort für Inklusion. Seit dem Schuljahr 2015/2016 ist das Gymnasium ein kooperativer Standort der Helene‐Schoettle‐Schule, einem Sonderpädagogischen Bildungs‐ und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Parallel zu den Baumaßnahmen des ersten Bauabschnitts wurde vom Sommer 2020 bis Jahresende 2021 die Sporthalle sowie die Hausmeisterwohnung saniert. Neben der energetischen Fassadenerneuerung der Halle wurde vor allem eine Verbindung zum Neubau hergestellt, sodass die Halle nun direkt und barrierefrei erreicht werden kann. Die Halle greift die gestalterische Sprache des Neubaus auf.

Die Dachfläche des eingeschossigen Teils des Neubaus kann zu großen Teilen genutzt werden und ergänzt somit die großzügigen Außenbereiche. Diese werden Aufenthalts‐ und Pausenflächen, Fahrradstellplätze und ein Kleinspielfeld beinhalten. Neu zu pflanzende Bäume und Sträucher werden sich in die zum Teil fertiggestellten Außenanlagen einfügen. Die Restarbeiten dauern noch bis zum Jahresende 2025 an.

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