Der Denkmalschutz spielt eine wichtige Rolle

Mit ihrer anspruchsvoll gestalteten Architektur und dem Reichtum an handwerklichen Details gehört die Villa Berg zu den bedeutendsten Stuttgarter Baudenkmälern des 19. Jahrhunderts. Eine Besonderheit ist, dass sie ein Gebäude mit zwei Gesichtern darstellt. Während außen die königliche Villa aus dem 19. Jahrhundert unter Denkmalschutz steht, liegen im ­Innern die Senderäume des Süddeutschen Rundfunks aus dem 20. Jahrhundert. Diese stehen ebenfalls unter Denkmalschutz.

"Die Zukunft der Villa Berg sollte in einer kulturellen und nicht in einer kommerziellen Nutzung liegen", hatte Oberbürgermeister Fritz Kuhn im Vorfeld der Bürgerbeteiligung gesagt. "Der Sendesaal hat ­eine wichtige Bedeutung. Ich will aber den Denkmalschutz nicht von vornherein gegen innovative Ideen der Nachnutzung ausspielen." Der Große Sendesaal ist nach akustischen Gesichtspunkten gestaltet: Zur besseren Verteilung der Schallwellen ist die Decke konvex gebogen. Bis heute hat der Saal eine sehr gute Akustik, was Fachleute und zahllose Aufnahmen bestätigen. Hinter der Bühne verbirgt sich eine riesige Orgel, die vom renommierten Ludwigsburger Unternehmen Walcker stammt.

Besonders eng ist das Radio-Sinfonieorechester Stuttgart des SWR mit dem Großen Sendesaal verbunden. Nach der Eröffnung 1951 stand dem Orchester erstmals ein angemessener Raum für sender­eigene Produktionen und ­Studiokonzerte zur Verfügung. Später traten hier weltberühmte Dirigenten und andere Stars auf.

Daneben gibt es noch das Stimmzimmer mit der Garderobenhalle. Mit einer Fläche von gut 150 Quadratmetern diente es den Musikern als Proben- und Einspielraum. Der Zutritt war der Öffentlichkeit nicht gestattet. Über eine Verbindungstreppe konnten die Künstler auf direktem Weg den Sendesaal erreichen.​