Der Nahverkehrsplan Stuttgart

,Im Stuttgarter Nahverkehrsplan werden die Weichen dafür gestellt, wie sich der öffentliche Personennahverkehr in den nächsten fünf Jahren entwickeln soll. Ein Thema, dass viele von uns in Stuttgart angeht, wenn man sich die Statistik anschaut: Täglich werden 544.000 Fahrten in den Bussen und Stadtbahnen der Landeshauptstadt Stuttgart unternommen.

Der öffentliche Nahverkehr ist in Stuttgart attraktiv. Und damit er das bleibt, müssen wir einen Blick in die Zukunft werfen: Inwieweit ändern sich unsere individuellen Bedürfnisse, was die Mobilität angeht? Wie wirkt sich der demographische Wandel auf den Nahverkehr aus? Wie wollen wir die Mobilität von morgen gestalten? Und wie können wir die einzelnen Verkehrsmittel noch besser miteinander vernetzen?

In der Landeshauptstadt konzentriert sich der Nahverkehrsplan auf die Stadtbahnen und Busse, weil Stuttgart als sogenannter "Aufgabenträger" dafür verantwortlich ist. Die Regionalzüge werden dagegen vom Land Baden-Württemberg bestellt, und für die S-Bahnen ist der Verband Region Stuttgart zuständig.

Der Nahverkehrsplan für Stuttgart zeigt auf, wie der Stadtbahn- und Busverkehr noch besser werden kann, z.B. hinsichtlich Haltestellen, Fahrplänen, Vernetzung, Barrierefreiheit und Linienführung. Zum Nahverkehrsplan gehören aber auch Themen wie Umweltschutz, demographische Einflüsse, Verkehrsprognosen oder Wirtschaftlichkeit.

Bürgerbeteiligung am Nahverkehr

Stuttgarterinnen und Stuttgarter konnten sich zum ersten Mal mit ihren Erfahrungen an der Aufstellung des Nahverkehrsplans beteiligen: online oder schriftlich mit einem Faltblatt (PDF), vom 13. bis 27. April 2015. Alle Vorschläge wurden danach gemeinsam von der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) ausgewertet und in einer Vorschlagsliste zusammengefasst.

Langfristige Ideen, die sich innerhalb der nächsten Jahre nicht umsetzen lassen, kommen in den Nahverkehrsentwicklungsplan. Im Gegensatz zum Nahverkehrsplan, der einen Planungshorizont von fünf Jahren hat, geht der Nahverkehrsentwicklungsplan auf perspektivische Entwicklungsmöglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs ein.

  • Am 29. September wurde der erste Entwurf des Nahverkehrsplans in den Ausschuss für Umwelt und Technik eingebracht.
  • Auf den Bezirksbeiratssitzungen zwischen dem 19. Oktober und 18. November haben darüber hinaus die Einwohner des jeweiligen Stadtbezirks die Möglichkeit gehabt, am Ende der Sitzung das Wort zu ergreifen und sich zum ersten Entwurf des Nahverkehrsplans zu äußern. Die genauen Termine finden Sie hier.
  • Außerdem haben Unternehmen und Träger öffentlicher Belange die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge zum Nahverkehrsplan einzubringen.

Wer entscheidet?

Der öffentliche Nahverkehr kostet viel Geld. Über Ticketverkäufe werden für die Bahnen und Busse im VVS-Gebiet ungefähr 60 Prozent der Aufwände gedeckt. Die fehlenden 40 Prozent bezahlen die Landeshauptstadt Stuttgart, die Verbundlandkreise und das Land Baden-Württemberg.

  • Welche Maßnahmen aus der Bürgerbeteiligung weiterverfolgt werden, entscheidet der Gemeinderat nach den Terminen in den Stadtbezirken bei den Haushaltsberatungen im Dezember 2015.
  • Voraussichtlich im April 2016 wird der Nahverkehrsplan dann mit den Ergebnissen aus den Haushaltsberatungen und den Anregungen aus den Stadtbezirken für Vorberatungen erneut in den Ausschuss für Umwelt und Technik eingebracht, bevor der finale Nahverkehrsplan durch einen weiteren Beschluss des Gemeinderats vor der Sommerpause 2016 in Kraft treten kann.