"Ein Park für alle" – Bürgerbeteiligung am Diakonissenplatz
Der Diakonissenplatz an der Rosenbergstraße im Stuttgarter Westen wird nach dem Wegzug der Jugendverkehrsschule (Fahrradübungsplatz) im Jahr 2020 für die Öffentlichkeit im Jahr 2023 wieder zugänglich. Zur Neukonzeption wurden vier Planungsbüros beauftragt, im Rahmen eines kooperativen Gutachterverfahrens Vorentwürfe zu erarbeiten. Der Gemeinderat hat am 25. März 2018 dem Konzept auf Grundlage der Entwurfsplanung des Büros Mann mit voraussichtlichen Gesamtbaukosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro zugestimmt.
Durch die Neugestaltung des Diakonissenplatzes mit einer Fläche von über 6.000 m² wird aus dem Übungsparcours ein Park für alle Bürger. Für die Baurealisierung wurde das Büro Mann Landschaftsarchitektur aus Fulda beauftragt. Der barrierefreie und behindertengerechte Entwurf des neuen Bürgerparks nimmt die heutige räumliche Grundstruktur auf. Mit einem neuen Wegenetz können vielseitig nutzbare Teilräume geschaffen werden, gleichzeitig garantiert es eine hohe Flexibilität für zukünftige Entwicklungen.
Das Zentrum der "grünen Oase" bildet eine von Bäumen und Sträuchern umrahmte Liege- und Spielwiese mit einer neuen Brunnenanlage aus drei großen Natursteinquadern. Bänke und Tische laden zum Verweilen ein. Tischtennisplatten und Spiel- und Sportgeräte bieten auf weiteren Grüninseln urbane Bewegungsräume für Kinder und Jugendliche. Eine Balancier- und Kletteranlage mit Rutsche, ein Mikado-Stangenwald als weiteres Kletterelement, Schaukeln und Hängematten und Slacklinepfosten bieten vielseitige Möglichkeiten. Eine Sportbox, die mit Spielutensilien bestückt ist, rundet das Angebot ab.
Spezielle stadtklimafeste Pflanzen ergänzen die vielfältigen bestehenden Bäume, ergeben ein abwechslungsreiches Bild und tragen zu einem verbesserten Klima im Stuttgarter Westen bei. Eine automatische Bewässerungsanlage vervollständigt das Pflanzkonzept.
Bei der 1941 gebauten, historischen Bunkeranlage, die sich unter dem Platz versteckt, werden die nördlichen Eingänge für eine Nutzung durch den Verein Kultdiak erhalten. Grundsätzlich bleiben alle Eingänge erhalten. Das Hochbauamt ist mit der Planung für die Einhausung der Bunkereingänge vom Liegenschaftsamt beauftragt worden. Der Eingang zur unterirdischen Trafostation erhält in diesem Zuge auch ein neues Geländer.
Auf dem Platz wird zukünftig eine Fläche für Urban Gardening angeboten. Im Zuge dessen wird der umlaufende Gehweg mitsaniert. Bei dieser Gelegenheit werden unter den Gehwegen sogenannte Leerrohre von der Netze BW verlegt, so dass dort zu einem späteren Zeitpunkt und bei Bedarf elektrische Leitungen integriert werden können.
Bürgerinnen und Bürger haben sich beteiligt
Die Stadt Stuttgart hat die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich am weiteren Planungsprozess zu beteiligen. Bei zwei öffentlichen Bürgerveranstaltungen mit den Planungsbüros konnten Ideen, Wünsche und Vorstellungen eingebracht werden. Die Veranstaltungen fanden am 21. Februar und am 27. Juni 2017 im Bürgerzentrum Stuttgart-West statt.
Der Bezirksbeirat West beriet am 5. Juni 2018 im Bürgerzentrum Stuttgart-West über den Entscheidungsvorschlag der Stadtverwaltung, welcher der vier erstellten Entwürfe weiter beauftragt werden soll. Zuvor hatten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich alle vier Arbeiten im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung anzuschauen. Am 12. Juni 2018 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik den Entwurf des Büros Mann aus Fulda zur Weiterbeauftragung ausgewählt.