Im Dialog mit der Stadtspitze

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Vaihingen hatten am Montag, 27. März 2017, die Möglichkeit, mit der Stadtspitze über Fragen ihres Bezirks zu sprechen. Der Bezirksvorsteher stellte die Entwicklungen der letzten Jahre vor und gab einen Ausblick in die Zukunft. Danach ging Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf  ausgewählte Themen ein und stellte sich den Fragen der Teilnehmer.

Die Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirks hatten die Möglichkeit, sich bereits vor der Veranstaltung in die Themen der Einwohnerversammlung über ein Online-Beteiligungsverfahren einzubringen: Hier auf dem Web-Portal der Landeshauptstadt konnten sie über Themenvorschläge abstimmen und eigene Wünsche einbringen.

Nur Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbezirks Vaihingen konnten an der Online-Befragung teilnehmen.
 

Schwerpunkte der Einwohnerversammlung in Vaihingen: Bauprojekte und Verkehr, Dürrlewang und Schulen

Blick auf den Vaihinger Bahnhof und einen Teil des Synergieparks. Auf den Flächen am oberen rechten Rand plant die Allianz den Neubau ihrer Zentrale. Luftbild: Stadtmessungsamt/Stadt Stuttgart
Blick auf den Vaihinger Bahnhof und einen Teil des Synergieparks. Auf den Flächen am oberen rechten Rand plant die Allianz den Neubau ihrer Zentrale. Luftbild: Stadtmessungsamt/Stadt Stuttgart
Nach rund sieben Jahren hat wieder eine Einwohner­versammlung im Stadtbezirk Vaihingen stattgefunden. Die Bürger­innen und Bürger konnten sich über das bisher Erreichte ­sowie neue Entwicklungen im Bezirk informieren lassen. Am Montag, 27. März, um 19 Uhr eröffnete Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt die Veranstaltung im Häussler Bürgerforum, Schwabenplatz 3. Nach der Rede von Oberbürgermeister Fritz Kuhn konnten Fragen an ihn und die an­wesenden Bürgermeister gestellt,  Kritik geübt oder Vorschläge zur Stadtentwicklung gemacht werden.

Vaihingen ist von der Fläche her der größte Stadtbezirk Stuttgarts. In der Zukunft stehen hier viele Bauvorhaben an. Ein wichtiges Projekt ist der Garden-Campus-Vaihingen. Der von Architekt Egon Eiermann konzipierte Campus steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Seit 2009 sind die Gebäude ungenutzt. Ende 2016 wurde ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren abgeschlossen. Der Gewinnerentwurf muss allerdings noch überarbeitet werden, vor allem im Hinblick auf die Themen Lärm, Waldeingriff und den Abstand zur A8. Zudem geht es um die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten für das Areal, beispielsweise um die Anzahl der Wohneinheiten und die gewerblichen Nutz­flächen. Ein Problem ist unter anderem noch die fehlende Anbindung an den Nahverkehr. Zum Projekt lief auch ­eine Bürgerbeteiligung.

Ein weiteres Bauprojekt inVaihingen ist der Neubau der Allianz-Zentrale. Die Allianz plant ihre bisherigen Betriebsstätten in der Innenstadt aufzugeben und stattdessen ein ihr gehörendes Grundstück an der Heßbrühlstraße zu ­beziehen. Dort liegen bislang Sportflächen des Sportvereins TSV Georgii Allianz. Es besteht aber eine Einigung mit den Nachbarvereinen über Ersatzsportflächen im Sportgebiet Schwarzbach.

Die Allianz plant an der Heßbrühlstraße ein Bürogebäude mit integrierter Dreifeldsporthalle. Rund 4000 Mitarbeiter sollen in der neuen Verwaltungszentrale arbeiten. Für das neue Gebäude ist ein Architektenwett­bewerb geplant.

Die städtebauliche Entwicklung in Vaihingen macht es erforderlich, das Verkehrskonzept mit den besonderen Schwerpunkten Synergiepark und Eiermann-Campus zu verbessern. So soll beispielsweise das Verkehrsaufkommen durch Autos reduziert werden. Das Konzept soll noch vor den diesjährigen Sommerferien vorgelegt werden. Schwerpunktthemen sind der Ausbau der ÖPNV-Erschließung, gegebenenfalls durch eine Seilbahn, der Ausbau der Nord-Süd-Straße und der Schutz der Gründgensstraße, die nicht als Kfz-Achse zwischen dem Bezirkszentrum und dem Eiermann-Campus dienen soll.

Hinzukommend soll der Bahnhof Vaihingen ausgebaut werden. Das Land Baden-Württemberg beabsichtigt, dort einen Halt für Regionalzüge einzurichten. Daneben ist ein zusätzlicher Bahnsteig geplant. Die Bedeutung des Bahnhofs wird dadurch weiter zunehmen, womit auch die Anforderungen an sein städtebauliches Umfeld, die Verknüpfung der unterschied­lichen Verkehrssysteme und seine Erreichbarkeit zu Fuß steigen.

Aus diesem Grund soll das Bahnhofsumfeld aufgewertet werden. Es laufen bereits vorbereitende Untersuchungen zur Ausweisung eines Sanierungsgebietes. In einem weiteren Schritt sollen die nördlichen Bahnsteigzugänge in Richtung Synergiepark ver­längert werden.
 

Pläne für Sanierungsgebiet Dürrlewang

Die neue Endhaltestelle Dürrlewang der Stadtbahnlinie U12 wurde im Mai 2016 eröffnet. Foto: Thomas Wagner
Die neue Endhaltestelle Dürrlewang der Stadtbahnlinie U12 wurde im Mai 2016 eröffnet. Foto: Thomas Wagner
Attraktivere Spielplätze und Grünflächen - Neubau eines Supermarkts geplant

Der Stadtteil Dürrlewang wurde 2015 in das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt" aufgenommen. Das Förderprogramm setzt auf die Mitwirkung der Bevölkerung und der lokalen Vereine, der Verbände und Institutionen. Im April 2016 wurde in der Osterbronnstraße 60 ein Stadtteil­büro eröffnet.

Das Stadtteilmanagement trifft sich regelmäßig mit vier engagierten Bürger-Themengruppen, um neue Ideen zu entwickeln. Unter anderem sollen Spielplätze und Grünanlagen attraktiver und das Fuß- und Radwegenetz verbessert werden. Es soll Räume für bürgerschaftliches ­Engagement geben und eine bessere soziale Infrastruktur geschaffen werden. Daneben ist geplant, den Dürrlewang-Park zu verschönern und zu modernisieren und die Osterbronnstraße umzugestalten. Für den 24. Juni 2017 ist ein großes Stadtteilfest anlässlich des 60-jährigen Stadtteiljubiläums vorgesehen.

Seit der Schließung des ehemaligen Supermarktes im Jahr 2012 besteht für Dürrlewang ein Defizit im Einzelhandel. In der Osterbronnstraße 50 soll ein neuer Supermarkt entstehen. In dem fünfgeschossigen Gebäude sind zudem Wohnungen geplant. Das alte Gebäude soll im Oktober abgebrochen werden.

Mit der neuen Stadtbahnstrecke der Linie U12 zwischen Wallgraben und Dürrlewang besteht für rund 20 000 Beschäftigte im Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringen seit Mai 2016 die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zudem haben die Einwohner Dürrlewangs nun eine direkte Verbindung in die Stuttgarter Innenstadt ohne umsteigen zu müssen.​

Kita-Betreuung wird weiter ausgebaut

Auffällig: Kita in der Robert-Koch-Straße. Foto: Stadt Stuttgart
Auffällig: Kinta in der Robert-Koch-Straße. Foto: Stadt Stuttgart

Hoher Bedarf an Ganztagesplätzen - Vier Schulen sollen gemeinsamen Schulcampus bilden

Vaihingen gehört zu den großen Stadtbezirken Stuttgarts. Seit 2010 ist die Einwohnerzahl um zirka 3000 Personen gewachsen. Im Dezember 2016 hatten 45 783 Einwohner ihren Hauptsitz im Bezirk.

Die Einwohnerschaft Vaihingens ist vergleichsweise jung: Das Durchschnittsalter hat sich in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert, mit 41 Jahren liegt es leicht unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Bei der Zahl der Haushalte mit Kindern liegt Vaihingen mit 17,8 Prozent über dem städtischen Durchschnitt von 17,5 Prozent. Die Kinderzahlen im Bezirk sind in den vergangenen Jahren konstant geblieben.

Bedarf wird steigen

Die Nachfrage nach Kleinkind- und Ganztagesplätzen in der Kinderbetreuung ist gleichbleibend hoch. Durch den Umzug der Firmen Allianz und Daimler dürfte der Bedarf noch steigen, ebenso durch die geplanten Wohnungen am Eiermann-Campus. Die Einrichtung weiterer Betreuungsplätze ist bereits beschlossen, die Umsetzung benötigt allerdings noch Zeit. Der Fokus bei der Umsetzung wird dabei auf der Schaffung von Ganztagesplätzen liegen.
Insgesamt 1184 Kinder unter drei Jahren leben in Vaihingen. Derzeit besuchen 41 Prozent von ihnen eine Kita. Laut den Wartelisten der Kindertagesstätten würden Plätze für 63 Prozent der Kleinkinder benötigt. Sobald die 166 bereits beschlossenen Plätze zur Verfügung stehen, haben 55 Prozent der Kinder zwischen null und drei Jahren die Möglichkeit, eine Kita zu besuchen. Für die angestrebten 63 Prozent fehlen dann noch weitere 93 Plätze.

Mehr Ganztagesplätze

Höher ist der Versorgungsgrad mit Kita-Plätzen bei den 1255 Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Er liegt derzeit bei 101 Prozent, für jedes Kind gäbe es einen Kita-Platz. 60 Prozent davon sind momentan Ganztagesplätze, mit den bereits beschlossenen Plätzen sollen es in Zukunft 85 Prozent sein.
Im Bereich der Schulen ist das derzeit wichtigste Thema der geplante Schulcampus. Rund um die Robert-Koch- und die Krehlstraße befinden sich vier Schulen unterschiedlicher Schularten in direkter Nachbarschaft zueinander: das Hegelgymnasium, die Pestalozzischule (Grund- und Werkrealschule), die Robert-Koch-Realschule und die Verbundschule Rohr, ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ). Für die vier Schulen besteht ein erheblicher Sanierungsbedarf in Höhe von insgesamt 18,7 Millionen Euro.

Beschlossen ist, das Gelände der Schulen zu einem gemeinsamen Schulcampus weiterzuentwickeln. So soll verstärkte inhaltliche und räumliche Zusammenarbeit möglich gemacht werden. Die Schulen haben dafür ein Konzept ausgearbeitet. Derzeit wird ein gemeinsames Campus-Gelände geplant, in dem Musik- und Kunsträume, Fachräume aus den Bereichen Werken, Technik und Naturwissenschaften, ein Veranstaltungsraum sowie Ganztags- und Beratungsräume untergebracht sein sollen. ​

Von Seen, Honigwiesen und Bücherbäumen

Der Katzenbachsee diente früher der Trinkwasserversorgung. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: Thomas Wagner
Der Katzenbachsee diente früher der Trinkwasserversorgung. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: Thomas Wagner
Für Vaihinger ist der Weg ins Grüne nicht weit. Direkt vor der Haustüre liegen schöne Naherholungsorte: Wanderwege erschließen rund um den Bezirk die drei Waldgebiete Rosental, Lauchhau und Pfaffenwald. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Bären­schlössle und das Naturschutzgebiet Büsnauer Wiesental zwischen Universität und Max-Planck-Institut. Beliebte Ausflugsziele sind auch der Katzenbachsee und der Steinbachsee. Vom Gemeinderat wurde beantragt, die Seen für die Stadt zu erwerben. Eigentümer sind derzeit die EnBW, beziehungsweise das Tochterunternehmen Netze BW. Für diese stellen die früher zur Trinkwasserversorgung genutzten Seen aber nur noch einen Kostenfaktor dar. Bis 1998 waren beide Seen über das Wasserwerk Gallenklinge in die Wasserversorgung eingebunden. Seitdem wird aber kein Trinkwasser mehr aus dem Bodensee eingeleitet. Derzeit prüft die Verwaltung die Rechtslage bei einem Kauf.

In den Honigwiesen wurde von der Heerstraße bis ins Gebiet Lauchäcker eine neue Grünverbindung geschaffen. Angelegt wurden ein Bolzplatz und großflächige Wiesen mit heimischen Gehölzen und Obstbäumen. Es gibt Informationstafeln zum Landschaftsraum und Gedichttafeln. Zwei schön ­gestaltete Baumstämme mit bunten Sitzgelegenheiten ­laden zum Verweilen ein.
Zudem wurden die ersten Baumbibliotheken Stuttgarts geschaffen, zwei in den ­Honigwiesen und zwei im ­Bereich Lauchäcker. Leseratten können sich hier Tag und Nacht kostenlos mit Nachschub versorgen und die ­Bücher mit nach Hause nehmen. Die Betreuung erfolgt durch ehrenamtliche Patinnen. Nicht mehr benötigte, aber gut erhaltene Bücher oder Zeitschriften können in die Bibliotheken eingestellt werden. Stabile Fenstertüren schützen die Bücher vor der Witterung. Bei schönem Wetter kann auf den daneben ­stehenden Baumstammsitzen geschmökert werden. Die Rückgabe kann an irgendeiner der vier Bibliotheken ­erfolgen.​

Einwohnerversammlung in Vaihingen

Einwohnerversammlungen werden in Stuttgart in jedem Stadtbezirk ausgerichtet. Am 27. März 2017 lädt die Stadtspitze wieder in Vaihingen zu einer Einwohnerversammlung ein. Alle Bewohner des Bezirks haben die Möglichkeit, Themen anzusprechen, die sie bewegen, und der Stadtverwaltung Fragen zu stellen.

Schon im Vorfeld der Einwohnerversammlung können Sie sich unter dem Reiter "Teilnehmen" online einbringen. Zwischen dem 6. und 20. Februar 2017 haben Sie die Möglichkeit abzustimmen, welche Themen Sie interessieren.  Vom 21. Februar bis 13. März 2017 können Sie Fragen für die  Einwohnerversammlung voranmelden.

Nach rund 7 Jahren findet wieder eine Einwohnerversammlung in Vaihingen statt. Die Einwohner können sich über das bisher Erreichte und neue Entwicklungen im Bezirk ­informieren. Am Montag, 27. März 2017, um 19 Uhr wird die Veranstaltung im  Bürgersaal des Häussler Bürgerforums, Schwabenplatz 3, eröffnet. Nach der Rede von Oberbürgermeister Fritz Kuhn können Fragen an ihn und die Bürgermeister gestellt und Vorschläge gemacht werden.​

Bitte beachten Sie, dass nur Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbezirks Vaihingen an der Online-Befragung teilnehmen können.​ ​

Phase 1

Themen festlegen

06.02.2017 bis 20.02.2017

Hier konnten Sie zwischen dem 6. und 20. Februar 2017 darüber abstimmen, welche Themen auf der Einwohnerversammlung in Vaihingen eine herausgehobene Rolle spielen sollen.​​

Bitte beachten Sie, dass nur Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbezirks Vaihingen an der Online-Befragung teilnehmen konnten.​

beendet

Themenfestlegung

Bisheriges Umfrageergebnis

Auf welche Themen sollten die Stadtspitze und der Bezirksvorsteher Ihrer Meinung nach besonders eingehen? (Mehrfachantworten möglich!)

Bauprojekte (Garden Campus, Allianz, Daimler) 57 %
Verkehr/Verkehrsstrukturplan (ÖPNV, Radwege, Parken ...) 81 %
Ausbau des Regionalhalts Vaihingen 30 %
Stadtgestaltung (Rathausplatz, Vaihinger Markt, Bahnhofsvorplatz) 35 %
Soziale Stadt Dürrlewang 19 %
Nahversorgung 27 %
Schulen und Sportstätten 46 %
Kinderbetreuung 8 %
Flüchtlingsunterkunft Arthurstraße 3 %
Öffentliche Sicherhheit/Vermüllung 24 %

Volles Haus bei der Einwohnerversammlung in Vaihingen

Die Vaihinger nutzten die Versammlung und trugen (v.l.) dem OB, den Bürgermeistern - im Bild Dirk Thürnau und Michael Föll - sowie Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt ihre Anliegen vor. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth
Die Vaihinger nutzten die Versammlung und trugen (v.l.) dem OB, den Bürgermeistern - im Bild Dirk Thürnau und Michael Föll - sowie Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt ihre Anliegen vor. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth
Die Neuansiedlung von Daimler und die Baupläne der ­Allianz Deutschland AG im Synergiepark Vaihingen sowie ein daraus resultierender möglicher Verkehrszuwachs haben die Besucher der Einwohnerversammlung Vaihingen am 27. März 2017 stark beschäftigt. Weitere Fragen bezogen sich auf die ­Sanierung des Hegel-Gymnasiums, die Parksituation im ­Bereich des Stuttgarter Engineering Parks (STEP) sowie die Sportstätten in Büsnau.

"Als Vaihingen 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss zum Königreich Württemberg kam, zählte der Ort 1300 Einwohner, meist Bauern und Handwerker", sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn zur Begrüßung der Bürgerinnen und Bürger, "inzwischen ist daraus mit rund 45 700 Einwohnern der zweitgrößte Außenstadtbezirk Stuttgarts geworden, nach der Fläche sogar der größte." Der Bezirk, so Kuhn weiter, zeichne sich durch viel Grün, gute Naherholungsmöglichkeiten und ­einen hohen Freizeitwert aus. Außerdem besitze er eine ­hervorragende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und eine gute Nahversorgung im Zentrum.

In den Stadtteilen sehe es ­allerdings anders aus, dort müssten die Einkaufsgelegenheiten wenn möglich noch verbessert werden. Gleich­zeitig machte der OB deutlich, "dass sich in Vaihingen ein Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschafts-Schwerpunkt der Extraklasse etabliert hat, um den uns ganz Baden-Württemberg, ja sogar ganz Deutschland beneiden. Etwas Derartiges in dieser Dichte gibt es selten."

In der anschließenden Diskussion brachten Einwohnerinnen und Einwohner ihre Befürchtungen zum Ausdruck, dass die Ansiedlung von Daimler im Gebiet Wallgraben-West mit rund 4000 Arbeitsplätzen und die Ver­legung der Allianz-Betriebsstätten mit rund 4500 Arbeitsplätzen aus der Innenstadt an die Heßbrühlstraße öko­logisch negative Auswirkungen haben und die angespannte Verkehrssituation im Stadtbezirk kollabieren lassen ­könne. Dies auch vor dem Hintergrund, dass durch den angestrebten Erhalt und Ausbau des denkmalgeschützten ­Eiermann-Campus sowie die ­Erweiterungspläne des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) im Gebiet Birkhof ebenfalls beträchtliche Zuwächse an Arbeitsplätzen und Wohnungen zu erwarten seien.
 

Allianz führt ein Jobticket ein

Oberbürgermeister Kuhn machte deutlich, dass es wichtig sei, erfolgreiche Unternehmen und Gewerbe­steuerzahler wie die Allianz in Stuttgart zu halten. Denn: "Ohne wirtschaftlichen Erfolg können wir Bereiche wie Kultur, Soziales oder Ökologie nicht finanzieren." Und: "Das Umland wartet nur auf seine Chance, in die Bresche zu springen." Parallel teilte er mit, dass sich die Allianz ­dazu entschlossen habe, ein Jobticket einzuführen, um noch mehr Mitarbeiter zu ­motivieren, auf Busse und Bahnen umzusteigen. Bereits aktuell nutzen 70 Prozent der Allianz-Beschäftigten den ÖPNV für die Fahrt zum ­Arbeitsplatz. Darüber hinaus betonte der OB, die Stadt werde alles in ihrer Macht stehende tun, um die Verkehrssituation im Griff zu halten. An ­einem umfassenden Mobilitätskonzept werde bereits mit Hochdruck gearbeitet. Dazu gehörten neben weiteren Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr, wie etwa dem Regionalbahnhalt am Vaihinger Bahnhof, unter anderem auch die Machbarkeitsstudie für eine Seilbahn, die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Nord-Süd-Straße und der Ausbau des Radverkehrs.

Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, verwies darauf, dass das Amt für Umweltschutz aus öko­logischer Sicht keine Bedenken gegen das vorgesehene 19-stöckige Allianz-Hochhaus habe. Zumal nun der Grünzug breiter werde und die alte ­Eiche erhalten bleibe. Erster Bürgermeister Föll hob hervor, dass die Stadt darüber ­hinaus das nahe gelegene ­Aurelis-Areal kaufen wolle, um dort auf zirka ein bis eineinhalb Hektar eine zusätzliche Grünfläche zu schaffen.

Zwei Bürgerinnen plädierten dafür, dass zum Wissenschaftsstandort Vaihingen auch ein angemessener Unterbau in Form gut funktionierender Schulen gehöre. Insbesondere die umfassende Sanierung des Hegel-Gymnasiums müsse in Angriff genommen werden.

Erster Bürgermeister Föll antwortete: "Wir wissen, dass die Umsetzung des Schul­campus Vaihingen nicht mit höchster Geschwindigkeit vonstatten geht." Das Geld für das Campushaus sei bewilligt, und sobald der Abstimmungsprozess der vier beteiligten Schulen abgeschlossen sei, könne mit der Realisierung ­begonnen werden. In ­einem dritten Abschnitt, so Föll, solle dann die komplette Sanierung des Gymnasiums und der Robert-Koch-Realschule angegangen werden.
 

Erhebungen für ­Parkraummanagement

Mehrere Vaihinger beklagten, dass im Bereich des Stuttgarter Engineering Parks (STEP) sowie bei den Fraunhofer Instituten und der Universität der Parkdruck durch Mitar­beiter und Studenten immer mehr zunehme. Außerdem sei zu beobachten, dass es im Parkhaus Österfeld seit es ­etwas koste, viele freie Plätze gebe. Selbst Flugreisende nutzen laut der Bürger gerne den S-Bahn-Anschluss im Österfeld und stellen ihr Auto in den angrenzenden Wohnstraßen ab. Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Martin Schairer, signalisierte: "Das Problem ist erkannt, die Stadt will noch ­dieses Jahr Erhebungen für ein mögliches Parkraummanagement durchführen, das die Bewohner dort besser schützt."
Aus Büsnau wurde die Bitte geäußert, den alten Tennenplatz des TSV endlich in einen Kunstrasenplatz umzubauen. Auch hier zeigte Martin Schairer Verständnis: "Wir wissen, dass Sportflächen in Büsnau knapp sind, und dass wir dort etwas tun müssen."

Es war bereits nach 21.30 Uhr, als ein Bürger es dem OB mit seiner Wortmeldung abnahm den Schlusspunkt zu setzen: "Ich bin jetzt müde, ich denke, wir gehen jetzt nach Hause."

Ihre Ansprechpartnerin zum Vorhaben

Nina Dreher
Abteilung Gemeinderat und Stadtbezirke
Telefon:  (0711) 216-60381
E-Mail:   nina.dreher@stuttgart.de

Anschrift:
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Abteilung Gemeinderat und Stadtbezirke
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Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Beteiligungsportal

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