Die Bürgerbeteiligung als Entscheidungsgrundlage
Gemeinsam mit Bewohnern, Eigentümern, Arbeitnehmern, Gewerbetreibenden und weiteren Interessierten hat die Stadt Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Institut Stadt | Mobilität | Energie (ISME) diskutiert, wie die der Superblock im Projektgebiet ausgestaltet werden könnte. Durch den Verkehrsversuch "Superblock in der Augustenstraße" soll eine veränderte Gestaltung des Straßenraums im Projektgebiet erprobt werden. Im Fokus stehen dabei vor allem eine Erhöhung der Sicherheit in den Kreuzungsbereichen durch Unterbindung des Kfz-Durchgangsverkehrs und die Attraktivierung des öffentlich nutzbaren Raums.
Rege Diskussion bei der Auftaktveranstaltung
Zur Auftaktveranstaltung des Superblocks Augustenstraße im Rahmen der Mobilitätswoche 2022 fanden sich am 18. September 2022 am Vormittag etwa 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Kulturzentrum Merlin ein. In entspannter Atmosphäre begrüßte der ehrenamtliche Bezirksvorsteher Bernhard Mellert die Anwesenden und ordnete das aktuelle Vorhaben in die politische und gesellschaftliche Entstehung des Superblocks der Augustenstraße ein.
Nach einem inhaltlichen Vortrag durch das Büro ISME entwickelte sich eine über zweistündige rege Diskussion, die viele Themenbereiche streifte. Einige grundsätzliche Fragestellungen zum Zweck und Ziel des Verkehrsversuches - die Reduzierung des Durchgangsverkehrs im Quartier bei gleichzeitiger Erhöhung der Aufenthaltsqualität - sowie der Führung des Rad- und Lieferverkehrs während des Verkehrsversuchs wurden diskutiert. Besonders intensiv wurde allerdings die Gestaltung des temporären Grüns im Rahmen des Verkehrsversuches erörtert. Ebenso wurden die Wünsche der Anwesenden für die Ausgestaltung der Parklets über die gesamten Wetterperioden eines Jahres aufgenommen. Abgerundet wurde der Themenmittag zu der Verortung von zusätzlichen Anwohnerstellplätzen während des Verkehrsversuchs sowie dem Wunsch nach weiteren Beteiligungsveranstaltungen – gerne wieder mit ausreichend zeitlichem Vorlauf.
Info-Café vor Ort
Neben der Auftaktveranstaltung fand im Kulturzentrum Merlin während der Europäischen Mobilitätswoche 2022 ein Info-Café statt, welches von 17:00 bis 19:00 Uhr geöffnet war. Vor Ort wurde mit Plakaten über das Projekt informiert und es bestand die Möglichkeit, über verschiedene Formate (z.B. Plan zum Einzeichnen von Ideen, Box der Ideen) Rückmeldungen zum Planungsstand zu geben. Zusätzlich waren von Sonntag bis Donnerstag jeden Abend zuständige Ansprechpartnerinnen und -partner der Stadt sowie der beiden Planungsbüros für einen persönlichen Austausch anwesend, um aufkommende Fragen der Bürger zu beantworten.
Treffen mit den Gewerbetreibenden
Die Gewerbetreibenden im Projektgebiet wurden als wichtige Multiplikatoren identifiziert und für den 15. November 2022 im Rahmen des Ausschusses "Zukunft der Mobilität in Stuttgart-West" zu einem offenen Austausch eingeladen. Neben einigen Gewerbetreibenden, waren Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräte des Stadtbezirks West, einzelne Anwohnende des Projektgebiets sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und des Büros ISME GmbH vor Ort. Zunächst wurden die aktuellen Planungen vorgestellt und anschließend über aufkommende Fragen diskutiert. Das Hauptaugenmerk der Diskussion lag auf dem Wegfall der Parkplätze und der Sorge der Gewerbetreibenden darüber.
Hier können Sie sich das Protokoll des Treffens anschauen oder herunterladen:
Online-Beteiligung
Für Interessierte bestand außerdem die Möglichkeit, sich online über das Projekt, dessen aktuellen Planungsstand und die Beteiligungsformate zu informieren. Außerdem konnten Interessierte vom 19. September bis einschließlich 31. Dezember 2022 auf einer Interaktiven Karte verortet werden. Zusätzlich wurde durch das Büro ISME GmbH eine eigene Projekt-E-Mail-Adresse eingerichtet, an die jederzeit Fragen, Anregungen und Kritik gerichetet werden konnte.
Was passiert mit den Anmerkungen und Ideen?
Alle eingegangenen Anmerkungen und Ideen werden nun vom beauftragten Büro ISME GmbH gesammelt, geordnet und aufbereitet. Anschließend werden diese gemeinsam mit den Rückmeldungen, welche nach der Mobilitätswoche 2021 eingegangen sind, zusammengeführt und dem Bezirksbeirat West sowie dem Gemeinderat präsentiert. Die Stellungnahmen der Bürgerinnen und Bürger, die während des Prozesses eingegangen sind, wurden geprüft und, wenn es möglich war, in der Planung berücksichtigt.
Sowohl der Bezirksbeirat West als auch der Gemeinderat stimmen dann über die Durchführung des Verkehrsversuchs ab. Sollten beide politische Gremien die Projektdurchführung beschließen, startet der Verkehrsversuch voraussichtlich im Frühsommer 2023 und läuft für 1,5 Jahre. Während der Laufzeit des Verkehrsversuchs werden weitere Beteiligungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Hier können Sie sich die im Bezirksbeirat West gezeigte Präsentation anschauen:
Sollten Sie über weitere Möglichkeiten zur Beteiligung informiert werden wollen, können Sie gerne eine E-Mail an superblock@i-sme.de schreiben.